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Deutungsmuster im Abstimmungsdiskurs

Eine Input-Output-Untersuchung zur Volksabstimmung über die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit vom 25. September 2005

Medien spielen in Abstimmungsdiskursen eine grosse Rolle, weil sie einerseits wichtige Informationsquellen für die Bürger sind und andererseits als Vermittler zwischen dem politischen System und den Bürgern fungieren. In dieser Arbeit wurde deshalb mit Hilfe einer Input-Output-Analyse untersucht, welche thematischen Schwerpunkte unterschiedliche politische Akteure in einem Abstimmungskampf an die Medien zu vermitteln versuchen und ob die Medien diese Botschaften in ihre Berichterstattung aufnehmen.
Den Untersuchungsgegenstand bildeten die Medienmitteilungen von politischen Interessenvertretern (Input) und die Berichterstattung von fünf Tages- und drei Sonntagszeitungen (Output) zur eidgenössischen Volksabstimmung über die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit vom 25. September 2005. Die Argumente auf den unterschiedlichen Ebenen wurden mittels Frames sichtbar gemacht und miteinander verglichen. Zur Frameidentifikation wurden Clusteranalysen durchgeführt.
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Medien ihrer Vermittlerrolle gerecht werden. Obwohl sich gewisse politische Präferenzen in einzelnen Tageszeitungen erkennen liessen und sich somit Unterschiede im Framing der Medien zeigten, gab die Presse insgesamt die Deutungsmuster der politischen Akteure nicht unreflektiert wieder.