transfer 20(2) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Determinanten der Nachrichtennutzung.

Eine empirische Untersuchung zu den Ursachen unterschiedlich langer Nachrichtennutzung auf der Grundlage eines erweiterten Theory of Reasoned Action-Modells

Die Nutzung von Nachrichtenangeboten ermöglicht Bürgern die politische Meinungsbildung und ist daher entscheidend für eine funktionierende Demokratie. Allerdings wächst die Kluft zwischen Angebot und Nutzung, und die Rezeption variiert von Mensch zu Mensch stark. Vor dem theoretischen Hintergrund einer erweiterten Theory of Reasoned Action (TRA) wurde daher der Frage nachgegangen, welche Determinanten eine unterschiedlich lange Nachrichtennutzung beeinflussen. Die Erhebung fand mittels einer quantitativen Online- und Paper-and-Pencil-Befragung statt. Es zeigte sich, dass das aufgestellte Modell ein Viertel der Varianz im Nachrichtennutzungsverhalten erklären kann, die TRA für das untersuchte Verhalten aber wenig geeignet ist: Das Ausmaß der (geplanten) Nachrichtennutzung ist vor allem eine persönlich-normative Wertentscheidung. Restriktionen durch das soziale Umfeld sowie Wertentscheidungen aus einer Einstellungsperspektive heraus spielt kaum eine bis gar keine Rolle.