Suizidhandlungen beruhen nicht allein auf intrapsychischen Prozessen. Äußere Anregungen nehmen im multifaktoriellen Wirkungsgefüge suizidaler Entwicklungen ebenso eine wichtige Rolle ein. In dieser Hinsicht muss der Zusammenhang zwischen medialen Suizidmodellen und suizidalen Nachahmungshandlungen (sog. Werther-Effekt) beachtet werden.
Gerade nach dem Suizid des Rockstars Kurt Cobain, der weltweit massenmediales Interesse fand, war die Angst vor einem Werther-Effekt unter Jugendlichen groß.
Diese Arbeit ist bestrebt, unter Berücksichtigung des Suizids von Cobain, jene Faktoren zu klären, die hinsichtlich der Korrelation zwischen Suizid und Medien die Suizidanfälligkeit beeinflussen. Dafür werden theoretische und empirische Befunde zum Werther-Effekt kritisch reflektiert mit dem Ziel der Erstellung eines Kriterienkatalogs für eine verantwortungsvolle mediale Suiziddarstellung im Sinne der Suizidprävention.
Um konkrete Empfehlungen geben zu können, ist einerseits die Kenntnis des Übertragungsmechanismus vom Suizid-Modell auf Nachahmer notwendig, andererseits die Kenntnis konkreter Inhalte und Nachahmungsmuster.
Abschließend jene Themenkomplexe, die im Rahmen obiger Fragestellungen behandelt werden:
* Erklärungsmodelle zum Suizid
* Identitätskonstruktion und Suizid
* Mediensozialisatorische Konzepte der Medienwirkungsforschung
* Empirische Studien zum Werther-Effekt
* Maximen suizidpräventiver Arbeit
*Medienguide für eine suizidale Suggestionseffekte risikominimierende Berichterstattung
Der Werther-Effekt
Das Problem des Medieneinflusses auf Suizidhandlungen unter besonderer Berücksichtigung des Suizids von Kurt Cobain