Ziel der Untersuchung ist es, positiven Aspekten der filmischen Teufelsfigur nachzugehen. Der Fokus liegt dabei auf der Annahme einer läuternden, entwicklungsfördernden Funktion.
Der theoretische Teil beschäftigt sich mit dem kulturhistorischen Teufelsbild, das sich als christlich-mittelalterliche Schreckensfigur manifestiert, dem ein alternatives Weltbild entgegengestellt, in dem der Teufel als notwendiges, aktiv vorantreibendes Element integriert wird.
Das methodische Vorgehen erfolgt anhand von Inhaltsangabe, Sequenzprotokoll und selbst erstellten Zeitachsen zu den Filmen.
Die Untersuchung und Argumentation vollzieht sich in drei Blöcken an forschungsleitenden Fragestellungen: Analyse der beiden Hauptfiguren, Analyse der Dramaturgie und anschließender Interpretation auf Basis der Läuterungshypothese.
Die Analyse zeigt ambivalente Tendenzen. Die Teufelsdarstellung stützt sich auf mittelalterlich-christliche Symbolik, differenzierte Tendenzen sind jedoch in Ansätzen lesbar. Seiner erwählten Person haftet ein Mangel an, der durch den Teufel zur Entwicklung gebracht und beseitigt wird. Der Teufel steuert den Entwicklungsprozess, wobei der freie Wille gegeben ist. Letztendlich haben die Interventionen des Teufels Positives in Leben und Charakter des Hauptprotagonisten bewirkt. Seine Rolle im Weltbild schwankt zwischen Rebellion und mephistophelischer Bewusstseinserweiterung. Beide Darstellungen definieren eine Moral, die gegen materielle, kapitalistische oder egoistische Werte gerichtet ist und polemisieren für eine altruistische, integrative Lebensführung.
Der Teufel als Verführer – zum Guten?
Eine filmanalytische Untersuchung der Teufelsfigur und ihrer Beziehung zur verführten Person auf der Suche nach positiven Aspekten anhand ausgewählter Beispiele aus dem Genre Teufelsfilm