Der Erfolg neuerer Dokumentarfilme wie „Fahrenheit 9/11“ (Michael Moore) und „Super Size Me“ (Morgan Spurlock) entzündete eine Diskussion darüber, wie polemisch Dokumentarfilme sein dürfen, und wo der Unterschied zwischen fiktionalen und dokumentarischen Filmen liegt.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird die Ästhetik des Realen in Fotografie und Film untersucht. Es folgt eine grundlegende Bestimmung des Genres ‚Dokumentarfilm‘ unter besonderer Berücksichtigung seiner Affinität zur Realität. Ein Abriss der Geschichte des Dokumentarfilms zeigt die Entwicklung der Darstellung des ‚Echten‘. Um neuere Dokumentarfilme analysieren zu können, wird der Begriff der ‚Hybridität‘ verwendet. Dadurch können filmische Trends wie der Einsatz von Infotainment und satirischen Elementen besser erklärt werden. Weiters wird dargestellt, wie Dokumentarfilme erzähltheoretisch funktionieren. Ergänzt wird die theoretische Auseinandersetzung von einem Interview mit der österreichischen Filmregisseurin Sabine Derflinger.
Im praktischen Teil werden die Filme „Fahrenheit 9/11“ und „Super Size Me“ mittels der Methode der Grounded Theory untersucht. Beide Filme können als Vertreter des hybriden Dokumentarfilms gesehen werden, die durch Satire, Infotainment und Agitation charakterisiert sind. Der finanzielle Erfolg der Filme zeigt, dass diese Filme es geschafft haben, sich vom klassischen Bildungsmedium zu entfernen und sich als unterhaltsames Samstagsabendprogramm zu etablieren.
Der Seiltanz der Filmemacher
Inszenierung von Glaubwürdigkeit im Genre Dokumentarfilm