Emotionale Vorwürfe, „die Parteien“ verstünden das Internet nicht und verwendeten Online-Portale als „digitale Litfaßsäule“, sind in der öffentlichen Diskussion, insbesondere im Netz, weit verbreitet. Diese Arbeit macht es sich zum Ziel, die externe Online-Kommunikation politischer Parteien in Deutschland am Beispiel von CDU, SPD und Grünen mit einem Mehrmethodendesign zu systematisieren.
Zunächst bildet eine quantitative Inhaltsanalyse die vorhandenen Angebote ab. Darauf aufbauend wird in Experteninterviews mit Parteimitarbeitern explorativ nach den Zielsetzungen, welche mit dem Angebot verbunden sind, sowie nach den Vorstellungen über die Nutzerschaften geforscht. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung deutet dabei auf unterschiedliche Strategieraster von Parteien in Regierungsverantwortung beziehungsweise in der Oppositionsrolle hin. Im Bereich der dialogischen Beteiligung wird deutlich, dass die Parteien noch auf der Suche nach dem Königsweg sind, mit dem sie ihre jeweilige, überwiegend parteinahe Nutzerschaft erreichen.
Der lange Abschied von Bild, BamS und Glotze
Eine empirische Untersuchung der Online-Kommunikation politischer Parteien in Deutschland