transfer 20(3) » Medienpädagogik

Der Einfluss von Medienkompetenz auf das mobile Medienhandeln Jugendlicher basierend auf der Theory of Planned Behavior

Eine qualitative Netzwerkanalyse

Die Mediennutzung von Jugendlichen hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel erlebt. Durch Smartphones, die sich überall mit hinnehmen lassen, haben Jugendliche die Möglichkeit „always on“ zu sein. Dadurch entwickeln sie spezielle Nutzungsweisen, Kommunikationsnormen und Umgangsformen, die sich auf ihre Beziehungen zu Eltern und Freunden auswirken. Außerdem besitzen Jugendlichen heute durch den frühzeitigen Umgang mit dem Smartphone eine spezielle und intuitive Smartphone-Kompetenz. Doch wie sieht der elterliche Einfluss im Vergleich zu dem der Peers bei Jugendlichen und ihrem praktischen Smartphone-Handeln aus? Und welchen Stellenwert erlangen dabei die eigene Medienkompetenz und die individuelle Handlungsintention? Ziel der Arbeit ist es, mithilfe einer qualitativen Netzwerkanalyse, den Einfluss der Medienkompetenz von Jugendlichen auf ihr mobiles Medienhandeln zu erforschen. Die Studie deckt einen deutlich geringeren Stellenwert des elterlichen Einflusses im Vergleich zu dem der Peers auf. Zudem ergaben sich geschlechtsspezifische Unterschiede, was die Medienkompetenz der Teenager betrifft. Mädchen reflektieren die Risiken der Smartphonenutzung deutlich stärker und nehmen Druck der sozialen Normkomponente deutlicher wahr. Außerdem wurde herausgefunden, dass alle befragten Jugendlichen bei emotionalen Inhalten auf keinerlei Hilfe angewiesen sind und sich ihre Kompetenzen bezüglich der Smartphonenutzung selbst aneignen und oft gar keine Ansprechpartner benötigen.