Mit Hilfe der Ungleichheitstheorie Hradils zieht diese Arbeit den Schluss, dass Gymnasiasten bessere Lebenschancen haben als Mittelschüler, da sie einen höheren Bildungsgrad besitzen. Um diesen Gedanken zu erweitern, wurde mit Bourdieus Idee des sozialen Raumes territoriale Ungerechtigkeiten (Stadt vs. Land) in die Untersuchung aufgenommen. Relevanz erhält das Thema aufgrund der Vorstellung, durch Medienrezeption soziale Unterschiede ausgleichen zu können, was mit Bourdieus Habitus-Kapital-Theorie gemessen wurde.
Diese Arbeit soll nun herausfinden, ob sich soziale bzw. territoriale Unterschiede und der damit verbundene ungleiche Zugang zur Ressource Bildung in einem unterschiedlichen Mediennutzungsverhalten widerspiegeln und ob Medien gezielt zur Kapitalansammlung und Verbesserung der sozialen Position genutzt werden. Zu diesem Zweck wurden vier qualitative Paarinterviews mit acht Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren geführt, wobei die Paare nach den Kriterien Stadt-Land und Gymnasium-Mittelschule separiert wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass territoriale Unterschiede in Bezug auf Medien keine Rolle mehr spielen, da Stadt wie Land gleich gut abgedeckt sind. Daher stellt die besuchte Schulform den alleinigen Auslöser für soziale Ungleichheiten dar, welche sich in unterschiedlichen Mediennutzungsverhalten beobachten lassen. Ferner werden Medien gezielt zur Kapitalanhäufung genutzt, jedoch soll die eigene soziale Position damit nur gestärkt und nicht verbessert werden.