Furchtappelle sind eine beliebte Strategie in der Werbe-, Gesundheits- und politischen Kommunikation. Ihre Wirkung ist aus wissenschaftlicher Sicht jedoch umstritten. Um zu klären, ob emotionale Appelle im Allgemeinen und Furchtappelle im Speziellen die Aufmerksamkeit, das Verständnis und die Akzeptanz für eine persuasive Botschaft beeinflussen können, nutzt man in der Persuasionsforschung auch das Elaborationswahrscheinlichkeitsmodell. Wie wirkt emotionale Erregung bei niedriger, moderater und hoher Elaborationswahrscheinlichkeit? Macht Furcht die Verarbeitung einer persuasiven Botschaft und das Befolgen dieser wahrscheinlicher?
Mit Hilfe einer Literaturstudie wurde der aktuelle Forschungsstand diesbezüglich aufgearbeitet. Die teilweise sehr widersprüchlichen Ergebnisse zur Wirkung von Furchtappellen auf Basis des ELM werden in dieser Arbeit thematisch gegliedert und diskutiert. Sie spiegeln die Komplexität des Informationsverarbeitungsprozesses wider und zeigen ebenso die verschiedenen Anwendungsbereiche von Furchtappellen auf. Es zeigt sich, dass Menschen in Abhängigkeit ihrer eigenen Persönlichkeitseigenschaften, wie z.B. dem Involvement, den Voreinstellungen und erlernten Abwehrstrategien, aber auch in Abhängigkeit von verschiedensten Quellen-, Mitteilungs- und Kanalfaktoren unterschiedlich auf Furchtappelle reagieren. Die direkte und indirekte Wirkung hängt letztlich davon ab, wie diese Faktoren innerhalb einer Persuasionssituation miteinander interagieren.
Der Einfluss der Emotionen des Rezipienten auf den Persuasionsprozess
Zur Wirkung von Furchtappellen auf Basis des Elaborationswahrscheinlichkeitsmodells