In der Arbeit wird anhand der Theorie der Schweigespirale untersucht, warum Individuen ihre Meinung zu moralisch aufgeladenen Themen öffentlich preisgeben oder verschweigen. Neben der Isolationsfurcht, die in der Theorie die „Haupttriebfeder“ der Redebereitschaft darstellt, werden weitere Einflussfaktoren analysiert. Eine experimentelle Studie bestätigt die zentrale Hypothese der Theorie: Die vermeintliche Mehrheit redet, die Minderheit schweigt. Die Minderheit redet besonders wenig, wenn Personen Isolation fürchten oder keine Hoffnung haben, andere zu beeinflussen. Besonders relevant sind Meinungsführer: Obwohl sie allgemein sehr redebereit sind, sinkt auch ihre Redebereitschaft, wenn sie sich in der Minderheit fühlen. Meinungsführer der Minderheit sind jedoch hochgradig redebereit, wenn sie Isolation fürchten oder die Hoffnung auf Beeinflussung haben. Sie unterscheiden sich deutlich von den Annahmen in der Schweigespirale: Sie reden, auch wenn sie sich in der Minderheit sehen.
Dazu sage ich jetzt lieber nichts
Eine experimentelle Untersuchung der Gründe, seine Meinung zu moralisch aufgeladenen Themen in der Öffentlichkeit preiszugeben oder zu verschweigen: Eine Erweiterung der Theorie der Schweigespirale