Das „traditionelle Medium“ Fernsehnachrichten scheint sich zusehends zu beschleunigen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss dieses Prozesses auf die Kriterien der Nachrichtenselektion.
Seit 2007 bieten ARD und ZDF kurze 100-Sekunden-Nachrichtenausgaben an. Stündlich aktualisiert sollen diese den Zuschauer kompakt informieren. Im Vergleich mit den „klassischen“ Hauptausgaben „heute“ und „Tagesschau“ wird aus nachrichtenwerttheoretischer Sicht untersucht, ob bei den „beschleunigten“ Ausgaben – etwa durch Zeitdruck – andere Nachrichtenfaktoren wichtig werden. Dazu wurde eine quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt.
Anhand der 21 untersuchten Faktoren kann ein detailliertes Bild des Einflusses medialer Beschleunigung auf Nachrichtenselektionskriterien gezeichnet werden. Das faktische Geschehen tritt in den Vordergrund, wohingegen hintergründigere Inhalte wie etwa Kontroversen unwichtiger werden. So verdeutlicht die Arbeit die „Zeitdimension“ journalistischer Nachrichtenauswahl.
„Das Wichtigste in Kürze!(?)“
Die Auswirkungen medialer Beschleunigung auf die Kriterien von Nachrichtenselektion