Unter Berücksichtigung der Voraussetzungen für Integration und der Besonderheiten der Darstellungsform diskutiert die Arbeit Möglichkeiten fiktionaler Fernsehinhalte, positiv auf den Integrationsprozess zu wirken.
Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse von fünf ausgewählten Folgen wird gezeigt, wie Filme der Krimireihe Tatort ihr integrationsförderndes Potenzial nutzen. Welche Bedeutung der Migration in Tatort zukommt, zeigt ein Überblick über sämtliche Episoden zu diesem Thema. Dabei lässt sich feststellen, dass Einwanderung seit den 80er-Jahren häufig angesprochen wird und ab 1991 verstärkt ins Zentrum einzelner Folgen rückt.
Die fünf analysierten Tatort-Filme behandeln das Thema vielseitig und reflektiert: Problematische Verhaltensweisen von Inländern sowie gesetzliche Bestimmungen und Kriterien der Abgrenzung zwischen In- und Ausländern werden zur Diskussion gestellt, Migranten entsprechen kaum Klischeevorstellungen, und an positiven Modellen des gegenseitigen Umgangs mangelt es nicht. Selten werden die Geschichten jedoch aus der Perspektive von Migranten erzählt. Deutsche Figuren dominieren die Handlung und treten häufiger und verstärkt in Hauptrollen auf. Als Folge davon mangelt es an nicht deutschen Identifikationsfiguren. Obwohl Tatort-Produktionen ihr integrationsförderndes Potenzial also selten voll ausschöpfen, leistet die Reihe einen wertvollen Beitrag zur Diskussion des Themas Migration im deutschen Fernsehen.