transfer 24(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Das Smartphone als Hindernis im Studium

Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Einfluss der Smartphone-Nutzung auf den akademischen Alltag. Dabei wird insbesondere die Konzentrationsfähigkeit und das Prokrastinationsverhalten von Studierenden näher beleuchtet. Das psychische Unbehagen, welches durch die Ablenkung entsteht, wird am Beispiel der Theorie der kognitiven Dissonanz untersucht. Methodisch wurde dazu eine quantitative Online-Befragung von Studierenden (n=304) an der Technischen Universität durchgeführt.

Das Smartphone wird von mehr als 50 Prozent der Befragten in einer exzessiven Art und Weise für private Zwecke genutzt. Auch Suchttendenzen des Smartphones konnten innerhalb der Studie nachgewiesen werden. Dieses Ablenkungspotenzial des Smartphones steht in direktem Zusammenhang mit verstärkten Konzentrationsproblemen, Prokrastinations-verhalten und schlechterer Performanz im Studium. Lediglich einer hohen Fähigkeit zur Selbstkontrolle konnte eine hemmende Wirkung auf die negativen Wirkungen des Smartphones nachgewiesen werden. Der Umgang mit dem psychischen Unbehagen führt meistens zu einer Verhaltensänderung und unterbricht somit die Arbeitsstörung, jedoch wurde auch hier ein Einfluss seitens der Smartphone-Nutzung gefunden, der einen gegenteiligen Weg begünstigt. Die Studie bietet Anhaltspunkte, sich weiterhin differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen, und weist dabei auf weitere Möglichkeiten zukünftiger Forschung hin.