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Das Selbstverständnis von PR-Beraterinnen

Eine explorative Studie über PR-Beraterinnen aus der Modebranche

Öffentlichkeitsarbeit ist aus der Medienwelt nicht mehr wegzudenken. Dennoch ist das Berufsfeld Public Relations noch weitgehend unerforscht. Quantitative Studien liegen bereits vor, allerdings weist der qualitative Forschungsstand noch Lücken auf. Um einen Schritt zu wagen, diese Lücken zu füllen, untersuchte ich das Selbstverständnis einer PR-Beraterin. Um in diesem Zuge auch den Feminisierungstrend der PR mit einzubeziehen, wurden nur weibliche PR-Beraterinnen für Modekunden befragt. Grundlegend für meine Arbeit war Pierre Bourdieus Feldtheorie, die besagt, dass die Umwelt einer Person deren Selbstverständnis beeinflusst. Aus den Überlegungen heraus, dass Faktoren wie Erziehung, Bildung, Familie oder Berufsfeld einen prägenden Einfluss auf ein Individuum ausüben, leitete ich die Fragen für das Leitfadeninterview ab. Interessant war, dass sich die Aussagen der drei Befragten zum größten Teil deckten und somit eine relativ homogene Gruppe entstand. Während der Interview-Auswertung kristallisierten sich drei Selbstbilder heraus: Die Vermittlerrolle, die selbstbewusste Karrierefrau und die Vertreterin der Mode. Wichtig ist hierbei, dass eine Rolle nicht auf eine Person gemünzt war, sondern die verschiedenen Rollen in jeder einzelnen PR-Frau zu finden waren. Die Ergebnisse zeigten zu dem Zeitpunkt der Befragung ein zufriedenes, humorvolles und zugleich reflektiertes Selbstverständnis der PR-Beraterinnen, die sich jenseits von Diskriminierung und Unprofessionalität sehen.