Seit über 20 Jahren gibt es in Deutschland das Medium Videotext. „Versteckt“ hinter dem Fernsehbild und grafisch heute etwas altmodisch anmutend, wird es von der Wissenschaft oft übersehen, von vielen Bürgern aber häufig und gern genutzt. Die Fernsehsender, die Anbieter von Videotext, wissen, was sie an diesem Dienst haben. Einst als Einrichtung zur Programmbegleitung- und ergänzung konzipiert, hat sich Videotext im Laufe der Zeit zu einem eigenständigen Medium entwickelt, welches das Programmangebot der Sender unterstützt und erweitert.
Von daher wurde in der Arbeit untersucht, ob sich die Textangebote öffentlich-rechtlicher und privater Sender ebenso unterscheiden wie die Themenauswahl, die Gestaltung und die Zielgruppen der jeweiligen TV-Programme. Dieser Vergleich geschah auf den drei Ebenen der Inhalte, der Darstellungsformen und der Handlungsrollen – und zwar anhand des ARD-Texts und des Sat.1-Texts.
Die erwarteten Unterschiede konnten dabei sowohl beim inhaltlichen Angebot als auch bei der jeweiligen Aufarbeitung von Nachrichten und Meldungen, v. a. hinsichtlich der Unterteilung in „soft news“ und „hard news“ festgestellt werden. Differenzen gab es aber auch bei der Redaktionsarbeit und den Nutzerprofilen der jeweiligen Texte.
Trotz wachsender Konkurrenz in den vergangenen Jahren durch Internet und digitale Sendeformen bescheinigen Experten dem Videotext in seiner jetzigen Form noch eine Zukunft, zumindest solange, bis das digitale das analoge Fernsehen abgelöst haben wird.
Das Medium hinter dem Medium – Videotext in Deutschland
Ein Vergleich von Inhalten, Darstellungsformen und Handlungsrollen
öffentlich-rechtlicher und privater Texte anhand der Beispiele ARD-Text und Sat.1-Text