Der Modemacher Rudolph Moshammer ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Stadt München und gleichzeitig ein Medienphänomen. Anfangs noch Dienstleister der Prominenz, hat er im Laufe der Zeit weniger durch seine Leistung als Modedesigner als vielmehr durch sein Auftreten selbst den Status eines Prominenten erlangt und ist in den letzten 35 Jahren zu einem festen Bestandteil der lokalen Society-Berichterstattung geworden.
Mit Hilfe eines Methodenmixes aus Inhaltsanalyse (untersuchte Zeitungen: Abendzeitung, tz und Münchner Merkur), Leitfadeninterviews mit Klatsch-Kolumnisten und Rudolf Moshammer selbst sowie einer Befragung ausgewählter Institutionen und PR-Abteilungen konnten auf verschiedenen Ebenen Kriterien ermittelt werden, die Aufschluss darüber geben, warum der Modemacher seit so langer Zeit ein Thema der Berichterstattung ist und welchen Teil er durch gezielte Inszenierung selbst dazu beiträgt. Des weiteren wurden Ergebnisse über die Art und Weise gewonnen, in der die Presse seit Beginn seiner Karriere über ihn berichtet.
Moshammer ist demnach vor allem wegen seiner Paradiesvogel-Optik ein gerne gewähltes Objekt; für Veranstalter bedeutet er einen Garant für Medien-Anwesenheit, wenngleich seine Dauerpräsenz gelegentlich auch zu Übersättigungseffekten führt. Moshammers geschickte Selbstvermarktung wird von Presse und Veranstaltern genauso billigend in Kauf genommen wie die Tatsache, dass Mode bei Moshammer eigentlich so gut wie keine Rolle mehr spielt.
Das Medienphänomen Rudolph Moshammer
Eine inhaltsanalytische Untersuchung