Am 26. April 2002 tötete ein ehemaliger Schüler des Erfurter Gutenberg-Gymnasiums 12 Lehrer, 2 Schüler, die Schulsekretärin, einen Polizisten und anschließend sich selbst. Der Massenmord wurde zu einem befremdenden medialen Ereignis und löste eine Debatte quer durch alle gesellschaftlichen Instanzen aus.
Die durchgeführte vergleichende Analyse konzentriert sich auf den Diskurs in der deutschen Presselandschaft. Die Berichterstattung zum Massaker von Erfurt wird in sechs Publikationen untersucht: drei überregionale deutsche Tageszeitungen FAZ, taz und BILD, die Wochenzeitungen/-magazine SPIEGEL, FOCUS und DIE ZEIT. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der qualitativen Analyse. Die theoretische Grundlage bildet in erster Linie die Methode der Diskursanalyse, so wie sie Siegfried Jäger entwickelt ist. Ergänzend dazu werden in einem explorativ ausgerichteten inhaltsanalytischen Verfahren formelle Aspekte geprüft.
Das grundlegende Interesse der Untersuchung besteht zunächst darin, Themen und Tendenzen in der Berichterstattung zum Massaker von Erfurt ausfindig zu machen. Welche spezifischen Merkmale kennzeichnen die Beiträge der einzelnen Presseorgane und wo liegen thematische Schwerpunkte? In einem zweiten Schritt werden die gewonnenen Erkenntnisse vergleichend gegenübergestellt und Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede der Berichterstattung herausgearbeitet.
Das Massaker von Erfurt in der Presse
Eine vergleichende Analyse