transfer 18(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

„Das Internet macht dumm“ – Medienwirkungsvorstellungen in der breiten Bevölkerung: Entwicklung eines Forschungsinstruments

In der medialen Berichterstattung sowie in der interpersonalen Kommunikation begegnet man des Öfteren pauschalen Aussagen über negative Aspekte und Gefahren des Internets. Es stellt sich die Frage, ob solche Vermutungen ebenso in der breiten Bevölkerung bestehen. Wird dem Internet ein negativer Einfluss beigemessen oder wird dieser differenziert oder gar positiv betrachtet?
Zur Beantwortung dieser Fragen wird in der Arbeit ein Fragebogen entwickelt, der Medienwirkungsvorstellungen in der Bevölkerung zu verschiedenen Aspekten des Internets erfasst, wie Informationssuche und Wissenserwerb, Online-Kommunikation, Unterhaltung, politische Partizipation sowie Datensicherung und Sicherheit im Internet. Die theoretische Grundlage bildet der Influence of Presumed Influence-Ansatz – ein theoretischer Ansatz indirekter Medienwirkungen, gemäß dem Einstellungen und Verhalten von Individuen von der Vorstellung beeinflusst werden, welchen Einfluss Medien auf andere Rezipienten ausüben. Auf dieser Grundlage werden elf Forschungsfragen erarbeitet, welche anhand der Operationalisierung der zentralen Konstrukte im Fragebogen umgesetzt werden. Für die Durchführung empfiehlt sich der Befragungsmodus der telefonischen computerunterstützten Interviews. Eine Umsetzung würde Aufschluss darüber geben, welche Vorstellungen über die Wirkungsmacht des Internets in der breiten Bevölkerung bestehen und ob sich diese auf Einstellungen und Verhalten der Befragten auswirken.