Fernsehserien stellen für viele Menschen nicht mehr nur reine Unterhaltung dar, sondern sind bereits zu einem festen Bestandteil des Lebens geworden. Bei vielen geht es sogar soweit, dass sich der eigene Alltag nach den Ausstrahlungsterminen dreht und die Darsteller zu echten Freunden und Vorbildern werden. Soziale Beziehungen – und hier vor allem Partnerschaften – sind für den Menschen wichtig und auch in Serien immer wieder Mittelpunkt der Handlung.
Diese Arbeit zielt darauf ab, dargestellte Partnerschaften zu untersuchen und die daraus resultierende Wirkung beim jugendlichen Rezipienten zu erheben. Theoretisch stützt sich die Arbeit dabei auf kommunikationswissenschaftliche und sozialpsychologische Konzepte. Im Mittelpunkt stehen hier vor allem die Wertekonzepte von Klages und Schwartz sowie entwicklungspsychologische Theorien.
Im empirischen Teil wurden mittels Handlungsstrang- und Sequenzanalyse die dargestellten Beziehungen und Werte in zwei Serien („Gilmore Girls“ und „Grey´s Anatomy“) erhoben. Mittels einer Online-Befragung wurden die Daten zu den Einstellungen der Rezipienten gewonnen. Die Ergebnisse zeigen, dass je jünger die Rezipienten sind und je mehr sie fernsehen, umso realistischer werden die Serieninhalte eingeschätzt. Allerdings verspüren die wenigsten Befragten den Wunsch nach einer Partnerschaft, wie sie in ihrer Lieblingsserie dargestellt wird. Hohe Übereinstimmungen gibt es zwischen den Werten, die den Rezipienten in ihrem Leben wichtig sind und den Werten, die in den Serien häufig dargestellt werden.
Darstellung von Partnerschaften in Serien und ihre Wertevermittlung an Jugendliche
Am Beispiel der Serien "Gilmore Girls" und "Grey´s Anatomy"