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Controversies in the media about Europe

A review and analysis of literature

Seit ihrer Einführung vor 30 Jahren ist die sinkende Wahlbeteiligung ein Markenzeichen der Europawahlen. Die wissenschaftliche Ursachenforschung fand bislang vor allem im Bereich der Politikwissenschaft statt.
Die Studie legt den Fokus auf die (den) bislang vernachlässigten (Aspekt der) Massenmedien. Sie widmet sich dem Vergleich der Konflikthaltigkeit der Medienberichterstattung über Europawahlen in verschiedenen europäischen Ländern. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, ob eine Beziehung zwischen dem Grad der Konflikthaltigkeit der Berichterstattung und der Wahlbeteiligung bei den Europawahlen besteht. Hierbei wird insbesondere die Hypothese überprüft, ob ein hoher Grad an Konflikthaltigkeit in der Berichterstattung mit einer hohen Wahlbeteiligung einhergeht.
Dazu werden bestehende Inhaltsanalysen der Berichterstattung über Europawahlen in verschiedenen europäischen Ländern analysiert. Der Literaturbericht einhält einen Überblick über die Inhaltsanalysen, einen Vergleich der Kategorien zur Erhebung von Konflikthaltigkeit der Berichterstattung sowie die Ergebnisse zu Konflikten über Europa in den Medien. Basierend auf diesen Ergebnissen findet ein Ranking des Grades der medialen Konflikthaltigkeit der Berichterstattung verschiedener Länder statt.
Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Europawahlkämpfen, die untersucht wurden, Kontroversen einen Teil der Berichterstattung ausmachen. Ingesamt wurde ein mittleres Niveau der Konflikthaltigkeit der Medienberichterstattung festgestellt, Dänemark ist das Land mit der kontroversesten Medienberichterstattung, in Tschechien ist die Konflikthaltigkeit am geringsten. Die Berichterstattung über die Europawahlen 1979 war bisher am konflikthaltigsten.