transfer 25(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Compare to Despair?

Der Einfluss von sozialen Vergleichen auf die Lebenszufriedenheit und der Moderator Achtsamkeit

Die Nutzer*Innen sozialer Medien sind tagtäglich den perfekten und idealisierten Bildern anderer Personen ausgesetzt. Dies kann dazu führen, dass erhöht soziale Vergleiche wahrgenommen werden. Wenn sich eine Person vermehrt mit anderen Individuen vergleicht, die bessergestellt sind (=Aufwärts-Vergleich), kann dies starke Folgen mit sich ziehen. Die erhöhte Wahrnehmung von sozialen Vergleichen wird unter anderen mit starken Neidgefühlen, Symptomen von Depression und auch mit einer niedrigeren Lebenszufriedenheit assoziiert. Anhand dieser Informationen wurde H1 (Umso mehr ein Individuum soziale Vergleiche durch soziale Medien wahrnimmt, desto wahrscheinlich fällt die Lebenszufriedenheit geringer aus) aufgestellt. Achtsamkeit ist ein Konzept, welches als Moderator dieses Einflusses wirken könnte. In einigen Studien wird Achtsamkeit die Funktion zugeschrieben, negative Effekte der Nutzung sozialer Medien zu dämpfen. So wurde H2 aufgestellt (Je achtsamer ein Individuum ist, desto geringer fällt bei ihm der negative Zusammenhang zwischen den sozialen Vergleichen auf sozialen Medien und der Lebenszufriedenheit aus). Anhand der Durchführung einer online Befragung als Methode war es möglich, die Hypothesen zu prüfen. Somit konnten sowohl H1, als auch H2 bestätigt werden. Das bedeutet, dass sich soziale Vergleiche durch soziale Medien allgemein leicht negativ auf die Lebenszufriedenheit der Nutzer*Innen auswirken. Zusätzlich konnte erkannt werden, dass bei Personen, die achtsamer sind, ein erhöhter sozialer Vergleich einen geringen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der Individuen hat. Bei weniger achtsamen Personen hingegen hatte ein erhöhter sozialer Vergleich einen deutlich stärkeren Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der Individuen.