In dieser Diplomarbeit wird die Frage gestellt, wie sich eine durch das Fernsehen vermittelte Beziehung zwischen Zuschauern und Sportlern darstellt und welche Faktoren diese beeinflussen. Des Weiteren wird der mögliche Einfluss solcher Beziehungen auf das Spannungserleben untersucht.
Für die Beantwortung der beiden Fragestellungen wird das Konzept der parasozialen Beziehungen (PSB) von Horton und Wohl (1956) herangezogen und auf den Bereich des Sports übertragen. Um den Einfluss dieser Medienbeziehungen auf das Spannungserleben untersuchen zu können, werden PSB mit der Affective Disposition Theory of Sportsfanship (ADT) von Zillmann und Paulus (1993) zusammengeführt. Dies gelingt, indem parasoziale Beziehungen in dem neu entwickelten Modell den in der ADT enthaltenen Dispositionsbegriff ersetzen und somit als hinreichende Bedingung für das Spannungserleben betrachtet werden. Hierbei werden parasoziale Beziehungen nicht wie im klassischen Verständnis ausschließlich im positiven Sinne einer Freundschaft, sondern auch im negativen Sinne einer Feindschaft verstanden.
Das theoretische Modell wird mit einer Befragung von Formel 1-Zuschauern überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass sich sowohl die positiven (quasi-reale Freundschaft und Faszinationen) als auch die negativen parasozialen Beziehungen (Antipathie und Desinteresse) aus jeweils zwei Dimensionen bestehen.
Durch die Zusammenführung des Modells kann gezeigt werden, dass jede Form von parasozialer Beziehung (außer Desinteresse) einen stark positiven Einfluss auf das Spannungserleben hat.
Bleibt die Beziehung auf der Strecke?
Parasoziale Beziehungen und Spannungserleben am Beispiel der Formel 1