Überlandbusse sind in Peru das gebräuchlichste Personentransportmittel im Fernverkehr und werden von nahezu allen Bevölkerungsschichten genutzt. Auf den Hauptstrecken gehört die Unterhaltung der Fahrgäste mit Spielfilmen zum Serviceangebot. Deshalb sind die Busse dort standardmäßig mit Bildschirmen und Lautsprechern ausgestattet. In Peru gibt es aufgrund besonderer geographischer Gegebenheiten und der historisch-politischen Entwicklungen große soziale Probleme – eines davon ist der ungleiche Zugang zu Bildung.
Die Arbeit untersucht, inwieweit sich audiovisuelle Medien in peruanischen Überlandbussen zur Informations- und Bildungsvermittlung eignen. Die Rezeption von drei unterhaltsamen Bildungsvideos, die sich in Inhalt und Form unterscheiden, wurde während Busfahrten in Peru analysiert. Während zwei der Videos gemäß der Entertainment-Education-Strategie pädagogisch wertvolle Botschaften innerhalb von fiktionalen Unterhaltungsformaten vermittelten, entsprach das dritte Video einem nicht-fiktionalen aber unterhaltsam gestalteten Informationsformat. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Fahrgäste die Videos aufmerksam rezipierten und Informationen aufnahmen, so dass die Eignung zur Informationsvermittlung generell gegeben ist. Zudem wurden Rückschlüsse u.a. auf Anforderungen an die Videogestaltung für den effektiven Einsatz in Bussen gezogen.
Bildung unterwegs?
Eine explorative Untersuchung zur Rezeption von Bildungsvideos in peruanischen Überlandbussen