In der Diskussion um die Funktionalität und Dysfunktionalität von Emotionen für die gesellschaftliche Kommunikation stehen auch Nachrichtenangebote in der Kritik, durch die Emotionalisierung von Nachrichteninhalten zu einer Entpolisitiserung und Verflachung des politischen Diskurses beitragen. Vor diesem Hintergrund analysiert die Arbeit, inwiefern die Emotionalisierung von Nachrichten und die emotionale Reaktion des Rezipienten die Informationsverarbeitung beeinflussen. In einem Experiment mit 330 Befragten werden inhaltlich und formal emotionalisierende Nachrichtenartikel bezüglich ihres Einflusses auf die Relevanzeinschätzung, Aufmerksamkeit, Erinnerung und Policy Präferenz untersucht. Eine Mediationsanalyse ermöglichte die Überprüfung der Vermittlung dieser Wirkungen durch die emotionale Reaktion des Rezipienten. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Emotionalisierung von Nachrichten die Informationsverarbeitung in einer emotionskongruenten Weise beeinflusst.