transfer 24(3) » Medieninhalte

Autismus in der Presse

Eine empirische Qualitätsuntersuchung der Berichterstattung zum Asperger-Syndrom

Die Berichterstattung zum Asperger-Syndrom in den fiktionalen und non-fiktionalen Medien ist von Negativbeispielen geprägt und beeinflusst die gesellschaftliche Meinung. In dieser Arbeit wird die Qualität der Berichterstattung zum Asperger-Syndrom in den Tageszeitungen FAZ und SZ untersucht. Anhand journalistischer Qualitätskriterien wurden 179 Beiträge zum Asperger-Syndrom auf die Erfüllung der Qualitätsdimensionen Faktentreue, Viel-falt, Komplexitätsreduktion und Evidenz untersucht. Auch wurden Unterschiede zwischen den Medien hinsichtlich deren Berichterstattung betrachtet sowie der Einfluss der Beitragslänge auf die Qualität untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine schwache Ausprägung der Qualitätsmerkmale in den untersuchten Medien. Es treten diesbezüglich teilweise mediale Unterschiede auf. Ausgehend von diesen Ergebnissen können Empfehlungen für den Umgang des Journalismus mit dem Thema Autismus-Spektrums-Störungen in der Berichterstattung formuliert werden.