transfer 22(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Ausmaß und Effekte der Emotionalisierung politischer Facebook-Posts

Eine theoretische Annäherung

In Zeiten der zunehmenden Emotionalisierung politischer Kommunikation nimmt die Relevanz sozialer Medien immer weiter zu. Auf Plattformen wie Facebook können Politiker beispielsweise direkt mit Bürgern in Kontakt treten und sich kontrolliert in Szene setzen. Trotzdem lag der Fokus der Emotionalisierungsforschung bisher auf anderen Medien (v.a. TV und Zeitungen) und Interessengebieten (z. B. Emotionalisierung in Werbung und PR). Diese Arbeit soll jene Forschungslücke füllen und eine erste theoretische Annäherung an die Frage nach dem Ausmaß und den Effekten der Emotionalisierung politischer Facebook-Posts ansetzen.

Bei der Untersuchung werden im ersten Schritt die Emotionstheorien von Richard Lazarus (1991) und Klaus Scherer (1984, 1990, 2009) skizziert, die als theoretische Grundlage dieser Arbeit dienen. Darauf aufbauend werden die verschiedenen Faktoren herausgearbeitet, die ein Facebook-Post aufweisen muss, um die ausgewählten Reaktionen Wut, Trauer und Freude hervorzurufen. Vor dem abschließenden Fazit werden in eigenen Kapiteln der Zusammenhang zwischen der Entstehung von Emotionen und Handlungstendenzen sowie zwei Realbeispiele emotionalisierter politischer Facebook-Posts untersucht.