Mit zunehmender Vermischung von Informations- und Unterhaltungssendungen war in der Vergangenheit immer auch viel Kritik verbunden. Information und Unterhaltung galten lange Zeit als etwas Gegensätzliches und sollten demnach getrennt bleiben. Auch in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zeichnet sich diese Einteilung in verschiedenen Fachbereichen deutlich ab. Allerdings gibt es vermehrt Beispiele aus der Forschungspraxis, die dieser Dichotomie widersprechen. Die Arbeit betrachtet eben diese Beispiele, um die Frage zu beantworten, wie die Trennung zwischen Information und Unterhaltung aufgelöst werden kann. Es handelt sich um eine Literaturstudie, die die Herangehensweise in der Medieninhaltsforschung auf der einen Seite und die der Rezipientenforschung auf der anderen Seite in den Mittelpunkt stellt. Es zeigt sich, dass auf Inhaltseite der Trend weg von einer dichotomen Einteilung in unterhaltende und informierende Angebote hin zu mehrdimensionalen Matrizen geht. Ein Beispiel hierfür aus der Praxis stellt die ALM-Studie dar. Auf Rezipientenseite lässt sich erkennen, dass klassische kommunikationswissenschaftliche Theorien, wie der Uses-And-Gratification-Ansatz, das Mood-Managment oder das Elaboration-Likelihood-Modell das Nutzerverhalten bei Mischformaten nur schlecht komplett erfassen können. Sinnvoll ergänzend sind hierfür beispielsweise das Modell der Erlebnistypen oder das Konzept des eudaimonischen Unterhaltungserlebens.
Auflösung der Grenze zwischen Information und Unterhaltung
Aktuelle theoretische und empirische Ansätze in der Kommunikationswissenschaft