Die stetige Globalisierung im Mediensektor hat in den letzten drei Jahrzehnten dazu geführt, dass es zwischen verschiedenen Ländern, Völkern und Kulturen vermehrt zu einem Austausch an Medienprodukten gekommen ist und somit zu einem intensiveren interkulturellen Kontakt. Der japanische Zeichentrick (Anime), welcher in großem Ausmaß im heutigen Kinderfernsehen Einzug gehalten und Diskussionen um seine Zulässigkeit für die jungen Rezipienten ausgelöst hat, grenzt sich erheblich von jenen Cartoons ab, die bislang das Kinderprogramm prägten.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich Anime und US-Cartoons (Disney) sowohl formal als auch inhaltlich voneinander unterscheiden.
Im empirischen Teil wurden mit Hilfe einer quantitativen Sequenzanalyse und einer qualitativen Leitfadenanalyse jeweils zwei ausgewählte japanische und amerikanische Trickserien („Sailor Moon“ und „DragonBall“ versus „Arielle, die Meerjungfrau“ und „Aladdin“) miteinander verglichen. Für die erstellten, länderbezogenen Merkmalsprofile der untersuchten Zeichentrickserien und die Darstellung genereller Unterschiede zwischen den Serien galt es, die Fragen nach den spezifischen Gewaltpräsentationen, der klaren Strukturierung von ‚Gut‘ und ‚Böse‘, der unterschiedlichen Geschlechterdarstellungen sowie nach der Vermittlung bestimmter (pädagogischer) Botschaften zu klären.
Anime sind anders
Produktanalytischer Vergleich amerikanischer und japanischer Zeichentrickserien