Kinder brauchen Nachrichten, die speziell auf sie zugeschnitten sind. Nur so können auch sie die Welt, in der sie leben, verstehen und aktuelle Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen. Wie Kinder Kindernachrichten allerdings wahrnehmen und so ihr Allgemeinwissen vergrößern, ist noch wenig erforscht. Deshalb geht die Arbeit dieser Frage nach. Im Fokus der empirischen Forschung steht besonders die Politik. Es wurde untersucht, ob eine Kindernachrichtensendung selbst dieses abstrakte Thema für die Kleinen interessant machen kann.
Dem Methodenkonzept ‚Kontextuelles Verstehen der Medienaneignung‘ von Theunert und Schorb folgend, wurde mit 89 Dritt- und Viertklässlern eine strukturierte Datenerhebung mittels Fragebögen durchgeführt. Zwölf dieser Kinder wurden als exemplarische Einzelfallkinder ausgewählt und nahmen an weiteren quantitativen und qualitativen Erhebungen, sowie Tiefeninterviews teil.
Insgesamt kommt die Arbeit zu einem differenzierten Fazit. Kindernachrichten können eine Bereicherung für Kinder sein, vor allem dann, wenn sie in einem kommunikationsstarken Elternhaus des mittleren bis hohen Anregungsmilieus aufwachsen. Kinder nutzen das Fernsehen, um sich über das tägliche Geschehen zu informieren. Allerdings nehmen die meisten gegenüber Politik eine negative Grundhaltung ein, vor allem dann, wenn sie nicht genau wissen, was Politik eigentlich ist.