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Andere Länder – andere Sitten?

Exemplarische Analyse und Vergleich der dargestellten Alkoholkonsum-Kultur in österreichischen und amerikanischen Filmen und Serien

Die Arbeit thematisiert die kulturspezifische Darstellung des Alkoholkonsumverhaltens in Spielfilmen und Serien im Vergleich zwischen Österreich und den USA. Es wurde davon ausgegangen, dass sich beispielsweise die restriktiveren gesetzlichen Bestimmungen der USA in der filmischen Darstellung niederschlagen, ebenso wie der gesellschaftlich anerkannte Alkoholkonsum in Österreich. Problematisiert wurde die filmische Darstellung auf der Basis lerntheoretischer Ansätze (Wirkungsforschung), vor allem durch das ‚Lernen am Modell‘ nach Bandura.
Umgesetzt wurde das Forschungsvorhaben mit einer Filmanalyse: Die Sequenzen mit Alkohol wurden in einem Codebogen durch die relevanten Kategorien (wie etwa Kontext, Art der Interaktion mit Alkohol) Einstellung für Einstellung protokolliert.
Zentrale Ergebnisse: In den österreichischen Produktionen wird häufiger im Bildvordergrund mit Alkohol interagiert, es wird häufiger getrunken, der Frauenanteil im Alkohol-Zusammenhang ist größer und die Berauschung wird realistischer dargestellt. In US-Produktionen wurden Berauschungen weniger deutlich dargestellt und das Phänomen der ’spontanen Ernüchterung‘ war beobachtbar. Dies deutet darauf hin, dass in der österreichischen Kultur sowohl Alkohol höher integriert ist und auch die Berauschung kein abweichendes Verhalten darstellt und deshalb häufiger filmisch umgesetzt wird. Jedoch schlägt sich die restriktivere Situation der USA nicht so stark nieder wie erwartet.