Ausgehend von einer postmaterialistischen Prägung der Gesellschaft gewinnt Musik auch in der Kommunikationswissenschaft immer mehr an Bedeutung. Die vorliegende Arbeit analysiert die Musikberichterstattung in der überregionalen österreichischen Tagespresse. Die zentrale Fragestellung lautete: Welche inhaltlichen und formalen Schwerpunkte setzt die Musikberichterstattung in der österreichischen Tagespresse, und sind diesbezüglich unter den verschiedenen Zeitungsgattungen Unterschiede zu erkennen? Das theoretische Grundgerüst wurde unter Einbezug der Soziologie und der Musikwissenschaft interdisziplinär ausgerichtet.
Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse wurden 1161 Zeitungsartikel aus den fünf überregionalen Tageszeitungen mit der höchsten Reichweite auf formale und inhaltliche Kriterien untersucht. Der durchschnittliche Artikel liefert eine Kritik zu einem in Österreich abgehaltenen Klassik-Konzert eines männlichen Künstlers internationaler Herkunft, wurde von einem männlichen Autor verfasst, weist inklusive eines Augenblicksbildes eine Fläche von 216,5 cm² auf und ist im Ressort Kultur/Feuilleton zu finden. Unterschiede zwischen den Zeitungsgattungen ergaben sich in Hinblick auf Artikelgesamtfläche, journalistische Darstellungsformen, Bildgehalt, und Sponsoring-Tätigkeiten. Bezüglich Inhalt, Ressortverteilung, Musikgenres, Ereignisorte, Herkunft der Künstler und Geschlechterverteilung konnten keine gravierenden Abweichungen gefunden werden.
Alltagssounds
Die Musikberichterstattung in der überregionalen österreichischen Tagespresse