Das Internet wird in großem Maße zur Informationssuche genutzt, wobei Suchmaschinen als effizientes Mittel gelten, Angebote für den Nutzer nach systemseitiger Relevanz anzuordnen. Zur Erforschung des Nutzungsverhaltens von Suchmaschinen werden häufig Eyetrackingstudien durchgeführt, um Blickverläufe als auch das tatsächliche Klickverhalten zu erfassen. Die Betrachtung verschiedener empirischer Studien zeigt dabei, dass Suchmaschinennutzer bevorzugt die oberen drei Ergebnisse betrachten und die Auswahl am häufigsten auf das erste Resultat fällt. Zumeist wird dieses Phänomen jedoch nicht ausführlich theoretisch fundiert. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieser Arbeit, die Bevorzugung erstpositionierter Suchergebnisse zu ergründen.
Die Selektion eines Treffers lässt sich als Entscheidungsprozess charakterisieren. Diesbezüglich stellen sich besonders Zwei-Prozess-Modelle der Informationsverarbeitung als fruchtbar für dessen theoretische Fundierung heraus. Dabei weist die Diskussion der Ergebnisse verschiedener Eyetrackingstudien auf eine vermehrt heuristische Informationsverarbeitung bei der Nutzung von Suchmaschinen hin und lässt auf ein handlungsleitendes Vertrauen des Nutzers in die Rangfolge der Treffer schließen. Im Rahmen der Ausarbeitung ergibt sich dennoch, dass auch rationalere Entscheidungsprozesse bei der Suchmaschinennutzung denkbar sind, bspw. wenn der Ausgang der Suche weitreichende Konsequenzen für den Verwender hat.