Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Aneignung neuer Medien durch Senioren- einer Bevölkerungsschicht, die aufgrund des demografischen Wandels stark wächst, jedoch in der Literatur oftmals als von den neuen Medien ausgeschlossene Gruppe problematisiert wird. Im Fokus der Untersuchung steht die Aneignung digitaler Exponate in musealen Erlebniswelten, die es Museumsbesuchern ermöglichen, sich selbst medial mit den Ausstellungsinhalten auseinanderzusetzen. Doch profitieren auch ältere Besucher von dieser Möglichkeit? Um die Forschungsfrage nach der Bedienungsfreundlichkeit der Exponate zu untersuchen und die Relevanz von Medienerfahrungen, unterschiedlichen Erlebnissen und unterschiedlichen Zugängen im Zuge der Medienaneignung zu analysieren, kommt ein Mehrmethodendesign zum Einsatz. Neben der Befragung von jüngeren und älteren Teilnehmern mithilfe von Fragebögen und Leitfadeninterviews, wurden teilnehmende Beobachtungen im Klimahaus 8° Ost Bremerhaven sowie ein Experteninterview durchgeführt. Als Ergebnis konnte herausgestellt werden, dass die älteren Nutzer trotz altersbedingter Bedienungsschwierigkeiten der Aneignung digitaler Exponate sehr aufgeschlossen gegenüberstehen. Der Aneignungsprozess war stets eingebettet in die individuellen Erfahrens- und Erlebenswelten der Probanden und wurde von persönlichen Einstellungen und Motivationen geprägt. Durch die Betrachtung der jüngeren Vergleichsgruppe zeigten sich zudem altersübergreifende Usability-Probleme.
Interaktive Erlebniswelten und die Zielgruppe der Senioren
Eine qualitative Untersuchung zur Medienaneignung im Museum