Zahlreiche Lebensmittelskandale haben zu einer immer weiter steigenden Verbraucherverunsicherung geführt. Dabei wird den Medien vorgeworfen, diese durch eine Tendenz zur Skandalberichterstattung zusätzlich zu erhöhen. Um dieser Unterstellung nachzugehen, untersucht die Arbeit, ob einzelfallartige Beispiele im Vergleich zu summarischen Realitätsbeschreibungen einen Einfluss auf die Verbraucherverunsicherung haben. Dabei spielen Informationsverarbeitungsprozesse, Urteilsheuristiken, der Framing-Ansatz sowie die Fallbeispielforschung eine wichtige Rolle. In einer experimentellen Online-Befragung haben 404 Personen vier Artikelfaksimiles zum Thema Lebensmittelskandal vorgelegt bekommen, um im Anschluss daran ihre Verunsicherung anzugeben. Zudem wurden beeinflussende Faktoren, wie die Qualität eines Artikels oder die Rezipientenmerkmale, mit untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen der Berichterstattung und dem Grad der Verbraucherverunsicherung besteht.
Eier, Sprossen, Pferdefleisch
Wie die Verwendung von Fallbeispielen in der Berichterstattung über Lebensmittelskandale die Verbraucherverunsicherung beeinflusst