Die Wirkungszusammenhänge zwischen Medien und Essstörungen sind bereits Gegenstand zahlreicher Studien. Untersucht wurde bisher insbesondere, inwiefern die Medien durch die Konstruktion unerreichbarer Schönheitsideale und die Verbreitung von Ernährungslügen die Entstehung der Krankheiten begünstigen. Kaum Studien befassen sich allerdings mit der massenmedialen Darstellung von Essstörungen und ihrer möglichen Wirkung auf diverse Rezipientengruppen. Die Arbeit fügt sich in diese Forschungslücke ein, indem sie eine vergleichende, qualitative Inhaltsanalyse dreier dokumentarischer Filme über Essstörungen leistet. Anhand von Kriterien, die auf Ergebnissen anderer Studien basieren, wird die filmische Darstellung von Essstörungen auf ihre Eignung, zur Prävention der Erkrankungen beizutragen, untersucht.
Festgestellt wurde, dass die Gattung „dokumentarische Filme“ vielfältige Möglichkeiten zur Darstellung von Essstörungen bietet. Klar kristallisiert sich jedoch heraus, dass der dokumentarische Anspruch nicht durchgehend mit den Zielen der Prävention korrespondiert: Alle Untersuchungsobjekte vermitteln in unterschiedlichem Umfang Informationen und Eindrücke über die Krankheiten, die entscheidend zu ihrer Vorbeugung und frühzeitigen Diagnose beitragen können. Zugleich enthalten sie jedoch Aspekte, die selektiv und unter Ausblendung des Kontexts rezipiert schädliche Wirkungen entfalten können.
Prävention durch Dokumentation?
Darstellung und Inszenierung von Essstörungen in dokumentarischen Filmen