Der Gestaltung von Profilseiten – einer der Hauptaktivitäten auf Social Network Sites (SNS) – wird enorme Bedeutung für die jugendliche Identitätsarbeit zugesprochen. Nur, wenn es gelingt, Motivlagen, Beweggründe und Verhaltensweisen der Jugendlichen im Rahmen ihrer Identitätsarbeit auf den Seiten aufzudecken, können Medienaneignungsprozesse der heranwachsenden Generation nachvollzogen und die Relevanz von SNS eingeschätzt werden.
Der Fokus der Untersuchung lag auf drei Identitätsbereichen: Zunächst sollte erforscht werden, in welcher Form Jugendliche soziale Vergleiche auf SNS ausüben. Weiterhin sollte sie Erkenntnisse dazu bringen, inwiefern SNS den Heranwachsenden als Plattformen für symbolische Selbstergänzungen dienen. Den dritten Aspekt stellte die Frage dar, wie sehr Jugendliche über Wirkung und Folgen ihrer Online-Selbstdarstellungen reflektieren. Die Forschungsfragen wurden anhand von qualitativen Interviews mit sechs Heranwachsenden untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die befragten Jugendlichen im Rahmen sozialer Vergleiche beinahe ausnahmslos auf Personen beziehen, die in sozialer Nähe zu ihnen stehen, wie Freunde oder ältere Geschwister. Symbolische Selbstergänzungen scheinen für sie wenig bis gar nicht relevant zu sein, wobei ihre Selbstdarstellungen auf SNS zwar authentisch, jedoch etwas idealisiert ausfallen. Ferner ist festzustellen, dass die Befragten durchaus über Wirkung und Folgen ihrer Selbstdarstellungen auf SNS reflektieren.
Ich poste, also bin ich?
Die Identitätsarbeit Jugendlicher auf Social Network Sites