Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fernsehnutzung von Kleinkindern, ihren Wahrnehmungsfähigkeiten und kognitiven Kapazitäten sowie deren Auswirkungen auf eine kleinkindgerechte Fernsehproduktion. Eine interdisziplinäre Herangehensweise anhand theoretischer Grundlagen aus Fernsehproduktion, Entwicklungspsychologie und Medienpädagogik ermöglichte eine umfassende Betrachtung jener Aspekte, die den Fernsehproduktionsprozess bestimmen. Untersucht wurde, wie ein Fernsehformat gestaltet sein soll, das entwicklungsspezifische Besonderheiten von Kleinkindern berücksichtigt. Dazu wurden Experteninterviews mit vier Vertretern aus Fernsehproduktion und Wissenschaft geführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Als Ergebnis entstanden konkrete Produktionsrichtlinien mit Handlungsanweisungen für Fernsehproduzenten. Es zeigte sich, dass eine kleinkindgerechte Fernsehproduktion völlig anders als eine Fernsehproduktion für ältere Kinder oder Erwachsene durchzuführen ist. Sämtliche zur Verfügung stehenden dramaturgischen Mittel sollten sehr reduziert eingesetzt werden. Die Zielgruppe Kleinkind hat entwicklungsbedingt spezifische Anforderungen, die bislang in der Fernsehproduktion nicht berücksichtigt werden. Eine umsichtige Fernsehproduktion speziell für Kleinkinder käme ihrer hohen Fernsehnutzung daher entgegen. Dazu sollten die Fernsehfähigkeiten von Kleinkindern zukünftig noch vertiefend untersucht werden.
Fernsehen für Anfänger
Entwicklung von Produktionsrichtlinien für ein Kleinkind-Fernsehformat