Die empirische Studie untersucht quantitativ und qualitativ mittels Inhaltsanalyse von Text und Bild wie die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei in vier österreichischen und vier türkischen Tageszeitungen berichtet werden.
Die Forschungsfragen nach Ausmaß, Art und Bias der Inhalte sowie Visualiesierung können für den Untersuchungszeitraum beantwortet werden, zusätzlich lassen persönliche Interviews mit je einem/r JournalistIn der Medien Vergleiche auf die Arbeitsumstände und Pressefreiheit in beiden Ländern zu. Somit können große Unterschiede auf dem Gebiet der Medieninhalts- wie Akteursforschung gezeigt werden:
Aus quantitativer Sicht ein deutlicher Pro-Beitrittsbias in den türkischen Medien im Untersuchungszeitraum, mehr Berichterstattung in den türkischen Zeitungen, weniger visuelle Kommunikationselemente und geringerer Bias in den österreichischen Zeitungen.
Die Bildinhalte beschränken sich generell auf populäre Repräsentanten und visuelle Themenklischees, detailliert aufbereitete visuelle Information gibt es kaum.
Bezüglich der Pressefreiheit gibt es in der Türkei größere Defizite, hauptsächlich in Bezug auf Kritik an der Arbeit der Staatsorgane und dem Militär, Minderheitenfragen und einer starken Tendenz zu Nationalismen.
Der binationale Vergleich zeigt prinzipielle Unterschiede in Inhalt und Arbeitsweise in beiden Ländern, auch wenn sich die Mediensysteme und ihre marktwirtschaftliche Konzentration ähneln.
Türkei in die EU?
Ein Vergleich der Presseberichterstattung über die
Beitrittsverhandlungen in türkischen und österreichischen Tageszeitungen mit besonderer Berücksichtigung visueller Kommunikation