Den Ausgangspunkt der Arbeit bildet die Feststellung, dass die Anschläge vom 11. September 2001 für ein kollektives Trauma in der amerikanischen Bevölkerung gesorgt haben und eine gesellschaftliche Verarbeitung erfordern. An diesem Punkt setzt die Studie an und geht der Frage nach, welchen Beitrag die Spielfilme über den 11. September zur kollektiven Aufarbeitung des Unglücks leisten.
Konzeptionell orientiert sich die Studie an der Ritualtheorie, um das gesellschaftliche Wirkungspotenzial der Filme bestimmen zu können. So wird im theoretischen Teil zunächst der Zusammenhang zwischen Medien und Ritualen erörtert, um anschließend die rituellen Qualitäten der Kinofilme zu benennen.
Die Studie selbst ist als hermeneutische Filmanalyse konzipiert und gliedert sich in drei Teile: Zunächst werden die Filme inhaltlich untersucht, um Gemeinsamkeiten bei der Darstellung des 11. Septembers herauszuarbeiten. Danach findet die Auswertung der Gemeinsamkeiten statt, um die rituellen Muster in den Filmen zu bestimmen. Abschließend werden die konkreten Funktionen benannt, die mit den rituellen Mustern verbunden sind.
Ergebnisse: Die Filme tragen tatsächlich zur Verarbeitung des kollektiven Traumas bei, indem sie dem Publikum konkrete Deutungsmuster anbieten und dadurch die Katastrophe begreiflich machen. Dabei erfüllen sie drei essenzielle Funktionen, nämlich der kollektiven Erinnerung an die Ereignisse, der Stärkung des nationalen Selbstbildes sowie der sozialen Trauerbewältigung.
Die Repräsentation des 11. Septembers 2001 im fiktionalen Kinofilm der USA
Eine Bestandsaufnahme