„BILD Dir Deine Meinung!“ lautet ein Werbeslogan des Boulevardblattes und spricht damit nicht nur die 12,3 Mio. Menschen an, die täglich die BILD-Zeitung lesen. Der enorme Erfolg der Kaufzeitung auf der einen und ihr scheinbar negatives Image auf der anderen Seite werfen die Frage auf, warum die BILD-Zeitung gelesen wird.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden im Mai und Juni 2004 insgesamt vier Gruppendiskussionen mit 17 Lesern der BILD-Zeitung durchgeführt. Diese qualitative Methode wurde gewählt, da es sich bei der Identifizierung von Motiven und Bewertungen der Mediennutzung um so genannte Innenperspektiven handelt, die durch die Annäherung an eine natürliche Situation und im kommunikativen Kontext mit höherer Wahrscheinlichkeit offengelegt werden können.
Die 42 aufgefundenen Motive wurden Kategorien zuordnet, die sich einerseits auf BILD, andererseits auf die Bedürfnisse der Leser beziehen (z.B. ‚überall mitreden können‘, ‚Ventil um Ärger abzulassen‘, ‚ein Stückchen Heimat im Ausland‘ oder ‚Identifikation mit Inhalten/sich vertreten fühlen‘).
Am Ende der Arbeit steht eine Typisierung der Befragten. Es zeigte sich, dass die Leser die BILD-Zeitung überwiegend differenziert betrachten und ihre Informationen auch aus anderen Tageszeitungen und Medien beziehen.
Nutzungsmotive von Lesern der BILD-Zeitung
Eine qualitative Studie