Diese Arbeit entwickelt ein Prozessmodell zur Beschreibung des Zusammenspiels von Interaktion und Narration auf Angebots- und Nutzerseite, und zeigt am Beispiel von Kriegscomputerspielen die Verbindung der beiden Ebenen auf.
In einem ersten Schritt wird ein systematisches Beschreibungsinstrumentarium der Spielwelt von Computerspielen entwickelt. Dabei werden Mechanismen und Prozesse identifiziert, die eine Verknüpfung von Spiel- und Erzählstrukturen im interaktiven Medium realisieren. Aufbauend auf der Strukturanalyse der Angebotsmerkmale wird das Zusammenspiel von narrativem Kontext und interaktivem Handeln aus der Nutzerperspektive beleuchtet. Dabei wird eine theoretische Integration von medienpsychologischen Konzepten, Textverstehenstheorien und Theorien der Human-Computer-Interaction geleistet. Anhand des theoretischen Ansatzes ‚mentaler Modelle‘ wird auf interdisziplinärer Ebene der Zusammenhang von Konstruktion und Repräsentation narrativer Elemente und den damit verbundenen Auswirkungen auf interaktives Handeln dargelegt, sowie die sich daraus ergebenden möglichen Effekte auf das Spiel-Erleben erläutert.
Danach werden Angebots- und Nutzerperspektive vor dem Hintergrund der theoretischen Implikationen des entwickelten Modells analysiert und Anknüpfungspunkte an kommunikationswissenschaftliche Forschungsprogramme aufgezeigt. Schließlich wird das vorgeschlagene Modell vor dem Hintergrund metatheoretischer und methodologischer Überlegungen kritisch diskutiert.
Geschichte schreibt immer der Spieler
Eine struktur- und prozessanalytische Untersuchung des Zusammenspiels von Narration und Interaktion bei interaktiven Unterhaltungsangeboten am Beispiel von Kriegscomputerspielen