Neben der Werbung werden seit einiger Zeit Bezahlangebote als Erlösquelle für Onlinemedien propagiert. Tatsächlich verzeichnet dieser Markt starkes Wachstum. Doch das Geschäft mit bezahlten Inhalten ist bislang von zahlreichen Unbekannten geprägt. Die Arbeit untersucht die Marktchancen von ‚Paid Content‘ im Regionalzeitungsbereich am Beispiel der Internetangebote der Verlagsgruppe Rhein-Main.
Mittels einer Onlinebefragung wurden Informationen zu Zahlungsbereitschaft, Einstellungen, Präferenzen und Strukturmerkmalen erhoben. Erwartungsgemäß gibt sich nur eine Minderheit als zahlungsbereit zu erkennen. Die Zufriedenheit mit kostenlosen Alternativen ist insgesamt hoch. Stärkster Prädiktor der Zahlungsbereitschaft ist die vorangegangene Nutzung von Paid Content. Überraschenderweise stellt sich heraus, dass weder soziodemografische Merkmale noch die Internetaffinität die Zahlungsbereitschaft wesentlich beeinflussen.
Durch eine Conjoint-Analyse werden zudem Produktpräferenzen der Befragten untersucht. Dabei erweisen sich der Preis und die Verfügbarkeit von Inhalten der Print-Ausgabe als wichtigste Faktoren bei der Kaufentscheidung. Eine anschließende Benefit-Segmentierung ergibt deutlich unterschiedliche Zielgruppen, insbesondere hinsichtlich der Preissensibilität. Basierend auf der Segmentierung wird eine Mehrproduktstrategie entwickelt, die eine differenzierte Marktbearbeitung ermöglicht.
Zahlungsbereitschaft für Nachrichteninhalte im Internet
Ergebnisse einer Online-Leserbefragung