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Die Berichterstattung der New York Times und des Wall Street Journal über die US-Politik zum israelisch-palästinensischen Konflikt – eine Langzeitanalyse (2001-2019)

Diese Studie untersucht die Berichterstattung über die amerikanischen Präsidenten George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump hinsichtlich ihrer politischen Handlungen und Kompetenzen im israelisch-palästinensischen Konflikt, sowie deren Evaluation in den amerikanischen Tageszeitungen New York Times und dem Wall Street Journal während des Zeitraums von 2001 bis 2020. Ziel der Studie ist es, Unterschiede in der Berichterstattung zwischen den Präsidenten ausfindig zu machen. Des Weiteren soll geprüft werden, ob sich ein positiver Zusammenhang zwischen der politischen Linie der Zeitungen und der politischen Ausrichtung der Präsidenten feststellen lässt. Die Annahmen und Hypothesen basieren insbesondere auf der News-Bias- und der Framing-Forschung.
Als Forschungsmethode wurde eine standardisierte Inhaltsanalyse verwendet, wobei, mithilfe von vergleichbaren, vorangegangenen Studien, ein eigenes Codebuch inklusive Kategoriensystem für die Analyse der Artikel erstellt wurde. Dieses wurde anhand von zwei Pretests auf Reliabilität geprüft und infolgedessen ausgebessert.
Insgesamt wurden bei der Hauptcodierung 166 Artikel pro Zeitung gesichtet und anschließend statistisch ausgewertet. Die zentralen Befunde zeigen, dass kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der politischen Linie und der Berichterstattung nachgewiesen werden konnte. Es konnte sogar festgestellt werden, dass die liberal ausgerichtete New York Times über den republikanischen Präsidenten Donald Trump im Schnitt häufiger berichtet hat, ihn öfters zitiert und abgebildet hat, als das konservative Wall Street Journal. Bezüglich der Bewertung der US-Präsidenten, aufgrund ihres öffentlichen Auftretens, der politischen Kompetenzen oder ihrem Charakter waren keine signifikanten Unterschiede feststellbar. Jedoch unterscheiden sich die Präsidenten hinsichtlich der Akteure, mit denen sie interagieren und in ihren Beziehungen zu Israel und Palästina.
Aufgrund der kürzen Amtszeit des Präsidenten Donald Trumps und der daraus resultierenden geringern Artikelanzahl, sind die Befunde bezüglich seiner Person aufgrund mangelndem Umfangs jedoch kritisch zu hinterfragen.