Mit dem Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz wird zum ersten Mal die Erhöhung der Organspendebereitschaft als gesetzliches Ziel festgeschrieben. Gleichzeitig wird die Manipulation von Wartelisten an verschiedenen deutschen Transplantationszentren publik. In einer quantitativen Inhaltsanalyse wird anhand einer geschichteten Stichprobe (n = 198) untersucht, wie die überregionalen Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, die tageszeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Die Welt die Organspende in diesem Kontext für ihr Publikum aufbereiten. Im theoretischen Fokus steht das Framing. Die Frames werden einzeln nach Entmans (1993) frame-identifizierenden Elementen erfasst und in einer Clusteranalyse zusammengesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass die identifizierten Frames Skandalframe und Systemframe von großer Bedeutung sind. Die Thematik der Entscheidungslösung tritt dadurch trotz großer Reichweite in den Hintergrund.