Tätigkeitsprofile von Führungspersonen in den PR sind alles andere als homogen. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, Ursachen dafür zu identifizieren: Was treibt eine PR-Führungskraft dazu, ein Rollenverhalten an den Tag zu legen, das eher niedrigeren Positionen entspricht – Stichwort ‚Multitasking’? Und was sind die Voraussetzungen, unter denen ein(e) PR-Chef(in) mehr delegiert? Die Erkenntnisse aus qualitativen Interviews mit elf PR-Führungspersonen sollen dazu beitragen, die Professionalisierung des Berufsfeldes voranzutreiben, indem sie Dynamiken in der PR-Praxis aufzeigen und als Vergleichsmöglichkeiten dienen können.
Unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte orientiert sich die Arbeit dabei an folgenden Forschungsfragen: Welchen Einfluss haben (1)organisationales Umfeld, (2) berufliche Sozialisation und (3) eigene Persönlichkeit der jeweiligen PR-Führungsperson auf deren Tätigkeitsprofil? Unterscheiden sich diese Aspekte bei weiblichen und männlichen PR-Chefs? Wie verhalten sich die drei Aspekte zueinander?
Die Studie kann die vielfach beobachtete Tendenz nachzeichnen, dass das Phänomen Multitasking unter weiblichen PR-Chefs stärker vertreten ist als unter ihren männlichen Kollegen. Jedoch zeigt sie auch, dass die Ursachen für Tendenzen bezüglich Multitasking oder Delegieren nicht vordergründig im Geschlecht einer Personen, sondern in einem komplexen Zusammenspiel diverser Faktoren begründet liegen.
Zwischen Multitasking und Delegieren
Eine qualitative Untersuchung zum Tätigkeitsprofil
von weiblichen und männlichen Führungspersonen in den Public Relations