„Qualitätsmanagement“ ist ein Stichwort, das inzwischen in nahezu jedem Betrieb bekannt ist. Das gilt auch für den Bereich der Medien. Im Jahr 2007 wurde in Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt mit der Überschrift „Qualitätsmanagement im Bürgerfunk“ durchgeführt. Dabei wurde ein QM-Modell angewandt, welches seinen Ursprung in der Pädagogik hat. Die Arbeit untersucht die Bewertungen des Projekts anhand von Interviews. Es zeigte sich, dass Unterschiede in den Bewertungen durch kontext- und personenbezogene Merkmalen bedingt waren: Erstens hat sich herausgestellt, dass die Einschätzung des Qualitätsmanagements von Bedingungen abhängig war, die in der Redaktionsstruktur zu verorten sind. So wirkte es sich z.B. negativ auf die Bewertung aus, wenn in der betreffenden Radiowerkstatt ausschließlich ehrenamtlich Tätige beschäftigt waren, da sie die Einführung des Qualitätsmanagements zeitlich überforderte.
Zweitens waren personenbezogene Gründe für die Einschätzungen verantwortlich. Es zeigte sich, dass die Befragten mit einem pädagogischen Berufshintergrund das Projekt deutlich positiver bewerteten als solche mit einer journalistischen Laufbahn. Ein Vergleich von Pädagogik und Journalismus erbrachte, dass Ausgangsmaterial, Fertigungsprozesse, Abnehmer und Produkt in den beiden Bereichen nicht deckungsgleich sind, welches als Grund dafür angesehen werden kann, dass sich das Qualitätsmodell als nur bedingt übertragbar erwies.
Zwischen Frustration und Euphorie
Eine qualitative Studie zur Realisierung von Qualitätsmanagment im Bürgerfunk