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„Zwischen den Pixeln“

Der Einfluss der redaktionellen Linie auf die bildliche Darstellung von Politikern

Die Anzahl der Bilder in der täglichen Berichterstattung nimmt kontinuierlich zu. Generell wurde im Verlauf der letzten Jahrzehnte Bildern in den Medien eine immer größere Bedeutung zugesprochen. Basierend auf der Gatekeeper-Theorie und dem Modell der Fotonachrichtenfaktoren stellen wir in
unserer Arbeit die These auf, dass aufgrund der großen Auswahl die Möglichkeit besteht, die politische Färbung einer Zeitung erkennen zu können – je nachdem, wie sympathisch bzw. unsympathisch die Politiker der verschiedenen Parteien auf den Fotos dargestellt werden. Mit den Ergebnisse der Arbeit kann die Medienkompetenz der Rezipienten gesteigert, eine objektivere Auswahl durch die Medien gesichert und ein Beitrag zu Methodenenenticklung geleistet werden.

Die Forschungsfragen lauten:

Mit welchen Mitteln können Personen auf Bildern sympathisch oder unsympathisch dargestellt werden?
Werden die Politiker der Parteien Die Grünen, SPÖ, ÖVP, BZÖ, FPÖ und FPK von den Onlineausgaben der Zeitungen Kleine Zeitung, Krone, Presse und Standard unterschiedlich
sympathisch dargestellt?

Mithilfe einer umfassenden Literaturrecheche wurde ein Codebogen entworfen, mit dem 1068 Fotos der vier reichweitenstärksten Onlineauftritte österreichischer Medien untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich eine Färbung der Medien erkennen lässt, jedoch in drei von vier Fällen nicht die angenommene. Generell kann man bei den erzielten Werten nur von Richtungen und Tendenzen sprechen.