Die Arbeit untersucht die Medialisierung der städtischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu wurde der Fall Ingolstadt betrachtet. Mithilfe von vier Interviews mit Presseverantwortlichen der Stadtverwaltung und einem Lokaljournalisten sowie zwei Publikationen des ehemaligen Pressesprechers der Stadt wurde untersucht, ob und inwiefern sich die kommunale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den letzten drei Jahrzehnten an die Veränderungen der Medienlogik angepasst hat. Die zentrale Erkenntnis: Auch das Presseamt hat sich medialisiert. Bereits in den 1980er-Jahren wurde erkannt, dass Pressearbeit nur dann erfolgreich ist, wenn sie professionell betrieben wird. Die Folge: Pressekonferenzen und die Stelle des Pressesprechers. Vor allem die Möglichkeit, online selbst zu publizieren, hat im städtischen Presseamt Spuren hinterlassen. Während in der klassischen Pressearbeit weiterhin stark auf die Seriosität und Glaubwürdigkeit der Meldungen gesetzt wird, versucht man in den sozialen Medien, auch Inhalte zur Imagepflege zu platzieren, die in erster Linie Aufmerksamkeit generieren sollen. Die Arbeit zeigt, wie sich im Laufe der Jahre auf Mikro-, Meso- und Makroebene Änderungen vollzogen haben, die dazu dienen, im Kampf um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auch weiterhin eine Chance zu haben. Die Medialisierung ist auch im Rathaus angekommen.
Zwischen Bürgerinformation und Selbstinszenierung
Kommunale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Wandel