Ein Wertwandel zur freizeitorientierten Erlebnissucht und der Trend zum Rückzug in die eigenen vier Wände begründen den Erfolg der auf praktische Information ausgelegten Bau- und Wohnzeitschriften. Die Studie stellt diesen bisher wenig erforschten Markt dar, und untersucht, wie Bau- und Wohnmagazine Ratgeberjournalismus verstehen und umsetzen. Dabei konzentriert sich die Arbeit besonders auf die auflagenstarken Bausparkassenzeitschriften.
Die Bestandsaufnahme dieses Marktsegmentes auf der Basis einer schriftlichen Befragung aller Chefredakteure deutscher Bau- und Wohnzeitschriften zeigt folgendes Bild: Es gibt unabhängige Bau- und Wohnblätter, Kundenzeitschriften sowie Bausparkassenzeitschriften als Sonderform. Alle Redaktionen verstehen sich durchweg als Ratgeber, die mehr oder weniger Lebenshilfe durch Sachkompetenz vermitteln. Die Inhaltsanalyse der vier Bausparkassenzeitschriften umfaßt 2092 Artikel aus den Jahren 1988 und 1998. Leitfadengespräche mit den „Machern“ der untersuchten Blätter unterstützen die Ergebnisse. Das moderne Konzept des Ratgeberjournalismus besteht aus einer portionierten und fakten-orientierten Vermittlung, die gleichzeitig aber unterhaltende Elemente enthält. Schnell, knapp und präzise soll die Beratung erfolgen. Dies geht meist zuungunsten der tiefergehenden Behandlung der Themen. Die Bausparkassenzeitschriften wenden deshalb Cross-Media-Publishing an. Die Entwicklung zeigt, dass die visuelle Unterhaltung im Printbereich bleiben, wohingegen Information und Beratung immer mehr auf andere Kanäle abwandern wird.
Zwischen Ästhetik und Service.
Der Markt der Bau- und Wohnzeitschriften unter besonderer Berücksichtigung der Bausparkassenzeitschriften