Auf der Grundlage emotionstheoretischer Konzepte werden in dieser Arbeit Medienbildelemente identifiziert und deren emotionale Bedeutung am Beispiel von Kriegsfotografien triangulär analysiert. Als theoretische Basis dienen hierfür das Multicomponent-Process-Model und die Sequenztheorie emotionaler Differenzierung.
Methodisch wurden in einem ersten Schritt diverse Bildelemente anhand teilstandardisierter Interviews qualitativ auf deren Emotionalisierungspotential überprüft. Die Resultate der Befragung von 30 Probanden zeigen, dass die Emotionalisierung vom verspürten Involvement abhängt, welches insbesondere durch das Motiv, die Einstellungsgröße und das Bildformat determiniert wird. In einem zweiten Schritt wurden diese Parameter conjoint-analytisch untersucht und die Bildbeurteilungen von 53 Probanden quantitativ ausgewertet. Dies führt zu der Erkenntnis, dass der emotionalisierende Anteil des Motivs im Untersuchungsmaterial ca. 65 Prozent und derjenige der Einstellungsgröße ca. 25 Prozent beträgt. Die Bedeutung des Formates kann diesbezüglich vernachlässigt werden. Die Ergebnisse beider Untersuchungen konstatieren, dass das subjektiv verspürte Involvement und damit die Emotionalisierung von der unterschiedlichen Wirkintensität inhaltlicher und formaler Bildcharakteristika abhängt.
Zur Identifikation emotionalisierender Medienbildelemente
Eine empirische Studie am Beispiel von Kriegsfotografien